top of page

Herrenhaus (Schloss) Kalkhorst

Kalkhorst war ein Rittergut, das sich von 1314 bis 1848 im Besitz der Familie von Both befand. 1848 erwarb Wilhelm von Biel das Gut und begann der Wiederaufbau. Im Jahre 1853 erfolgte die Grundsteinlegung für das Herrenhaus durch seinen Sohn, dem Freiherrn Thomson von Biel, der das Gut seit 1852 besaß. Die Konzeption zur Gestaltung des gesamten Gebäudeensembles übernahmen Baumeister Conrad Wilhelm Hase und Gartenbauinspektor Christian Schaumburg aus Hannover, die Ausführung der Arbeiten der Architekt Schweiger. So entstand der neogotische Bau "Schloss Kalkhorst". Die Innenausstattung erfolgte ab 1866, woran der Schweriner Baurat Theodor Krüger einen maßgeblichen Anteil hatte. Die Wandmalereien und Wappendarstellungen passen in Krügers Zeit. 1874 wurde das Haus mit dem Balkon in der heutigen äußeren Erscheinung fertiggestellt. Zwei Jahre später wurde die Inneneinrichtung mit einem Ofen aus Nürnberg komplettiert. Ein letzte Ergänzung erfolge 1887 mit der Eingangsterrasse. 

In den Wirren der Weltwirtschaftskrise geriet das Gut in Schwierigkeiten und wurde 1931 versteigert. Der neue Gutsbesitzer wurde Arthur Vidal, Molkerist. Mit Vidals Gesundheit stand es nicht zum Besten und so wurden Haus und Gut erneut versteigert. Es wechselte den Besitzer und ging an die 1932 gegründete Stiftung F.V.S. (Freiherr vom Stein) des Hamburger Großkaufmannes Alfred C. Toepfer. Ziel der Stiftung war die Förderung des deutschen Volkstums. So zog 1935, nach einem Umbau unter der Leitung des Nürnberger Architekten Hans Münnichshöfer, die Reichsführerschule in das in "Freiherrr-vom-Stein-Haus" benannte Herrenhaus ein. Die künstlerische Ausgestaltung des Schlosses übernahm der Maler und Grafiker Andreas Paul Weber in 1935.

Nach den Zweiten Weltkrieges und während die DDR-Zeit diente das Herrenhaus vorwiegend als Pflegeheim und Kureinrichtung für an der Lunge erkrankte Menschen und auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen.

boom.png
schloss1.png
schloss2.png
schloss3.png

Das Gebäudeensemble ist umgeben von einer artenreichen Gartenanlage nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsparks mit vielen dendrologischen Besonderheiten, der im 19. Jahrhundert unter Mitwirkung des Gartenbaumeisters Christian Schaumburg angelegt wurde. Im Park befindet sich ein Arboretum und eine Kapelle mit der Ahnengruft der Familie von Biel.

Seitdem Jahr 1999 ist das Herrenhaus wieder in Privathand und wurde umfassend saniert und restauriert. Im Erdgeschoss ist heute der Sitz eines landwirtschaftlichen Unternehmens, des CAG Ceres Agrar, im 1. Stock ist die Kunstgallerie, und einige Zimmer dienen als Unterkunft für Gäste. Im Innenhof gibt es die Künstlerabteilung @LabKalkhorst, in der Künstler wohnen und arbeiten können.

Regelmäßig finden im Herrenhaus Ausstellungen statt. Der Park kann täglich von 10.00-17.00 Uhr besichtigt werden.  

fam.png
bottom of page